Problembehebung
Shandalar hat insbesondere mit Windows XP grössere Probleme, zudem auch mit einiger Treibersoftware von modernen Grafikkarten oder Mäusen. Folgende Methoden können das Spiel lauffähig oder zumindest stabiler machen:
- Kompatibilitätsmodus verwenden (für W95, W98 oder W2000), eventuell kombiniert mit Manalink 1.30 statt 1.32. Hier ist eine Patch-Sammlung für Shandalar.
- Farbqualität auf 16 bit reduzieren.
- Auflösung auf 1024*768 oder 800*600 reduzieren.
- Grafiktreiber durch Standard-VGA ersetzen.
- Task-Manager starten und einen Prozess nach dem anderen beenden, bis es rennt.
- Im abgesicherten Modus starten und dort spielen.
- Eine ältere Windows-Version mit VM-Ware emulieren.
- Bei Sound-Problemem einen Stereo-Treiber verwenden, Surround klappt scheinbar auch nicht.
Weiterhin sollte man den Kartenpool so klein wie möglich halten, ab etwa 300 Karten kann es bereits zu Schwierigkeiten kommen, bei Werten über 500 ist es nicht mehr möglich, den Deckeditor aufzurufen und damit kann man auch keine Karten mehr verkaufen - zu diesem Zeitpunkt wird dann auch eine Warnung ausgegeben, aber man sollte doch so weit wie möglich unter dem Limit sein - Sicher ist sicher ;).
Magic - the Gathering spielen - wie geht das eigentlich?
Das ganze hier wird ein kurzer Abriss, ausführlichere Anleitungen hats im Netz. Shandalar basiert auf mittlerweile veralteten Magic-Regeln und unterscheidet sich deshalb in ein paar Details von den aktuellen, das nur als Warnung.
Begriffe
Deck | die Karten, die man zum spielen verwendet. |
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Bibliothek | Der Stapel mit den Karten, die man noch ziehen kann. üblicherweise nimmt man in jeder Draw-Phase die oberste Karte auf |
Friedhof | Zerstörte und abgeworfene Karten sowie getötete Kreaturen werden dort abgelegt. Mit ein paar Karten kann man auch auf den Friedhof zugreifen, überlicherweise bleibt der Kram dort aber bis Ende des Spiels liegen. |
Out of Game | Manchmal werden Karten komplett aus dem Spiel genommen, die sieht man dann bis Ende des Spiels auf keinen Fall wieder. |
Summoning Sickness | Frisch ins Spiel gebrachte (beschworen, per Token-Generator wie The Hive oder übernommen, zB mit Control Magic) Kreaturen leiden an Summoning Sickness (Einsatzverzögerung, Jetlag). Dies wird im Spiel durch eine graue Spirale Frisch geschlüpft und noch etwas benommen ;-) dargestellt und bedeutet, daß die Kreatur bis zur nächsten Upkeep weder angreifen noch Tap-Effekte ausführen kann. Blocken und Effekte ohne Tap-Zeichen sind aber möglich. |
tappen | Damit zeigt man an, daß eine Karte benutzt wurde, bis zum Anfang des nächsten eigenen Zuges (Untap-Phase) kann man die Karte nicht mehr verwenden. Getappte Karten werden um 90° gedreht, um dies zu markieren. Manche Kreaturen und Artefakte haben Fähigkeiten, die das Tapzeichen vorgestellt haben, ergo kann man die einmal benutzen bis zur nächsten Untap-Phase. Wenn Kreaturen angreifen oder regenerieren, werden diese getappt. Getappte Artefakte sind ausser Funktion. |
Phasen | Ein Zug ist in acht Phasen unterteilt, die auf einem Balken links vom Spielfeld dargestellt sind. Die rot markierten sind diese, in denen das Spiel pausiert und auf den Spieler wartet, ob er Effekte oder Spontanzauber ausführen will. Man kann selbst Phasen zum warten markieren oder diese Markierungen entfernen. |
Mana | Wenn man ein Land tappt, so erhält man üblicherweise ein Mana der entsprechenden Farbe (steht auch drauf). Rechts oben bei den Karten sind die Manakosten angegeben, eine Zahl dort bedeutet, daß beliebiges, also auch farbloses Mana verwendet werden kann. |
Permanent | Im Gegensatz zu Zaubern (Spontanzauber/Instant, Unterbrechungszauber/Interrupt und Hexerei/Sorcery) sind das Karten, die nach dem ausspielen im Spiel bleiben. Dies umschliesst also Artefakte, Verzauberungen/Enchantments, Kreaturen und Länder. Man kann Permanents nur im eigenen Zug ins Spiel bringen, während man die Zauber (bis auf Hexereien) jederzeit anwenden kann. |
Phase | Ein Spielzug ist jeweils in bestimmte Phasen unterteilt, in denen man jeweils bestimmte Aktionen ausführen kann. Zaubereien und Permanents kann man nur in der Hauptphase (davon gibts zwei - eine vor und eine nach dem Kampf) ausspielen, Fähigkeiten von Permanents in jeder Phase. Dazu passieren in den Phasen jeweils bestimmte Dinge: Untap-Phase enttappt alle Karten, sofern da nix anderes drauf steht. Im Upkeep zahlt man laufende Kosten für seine Permanents, falls die welche haben und kann gewisse Karten einsetzen. in der Draw-Phase zieht man ne Karte. In den eigenen Hauptphasen kann man Permanents ausspielen, in der Attackphase angreifen und in der Discard wird schliesslich die Hand auf 7 Karten reduziert. |
Ante | Der Einsatz, um den gespielt wird |
Mulligan | Hat meine keine oder nur Länder, so kann man 7 neue Karten ziehen, wenn man will. Wenn der Gegner einen Mulligan einsetzt, darf man sich dem ebenfalls anschliessen. |
Ultrarares | Dies sind die Karten, die man nur aus Dungeons bekommen kann (oder SEHR selten bei Goodies), aber nicht in den Städten oder beim erpressen von Gegnern. Auch die Shandalar-Karten gehören dazu. |
Zauber geschickt einsetzen
Dies ist etwas, was man teilweise vom Computergegner abgucken kann. Man sollte seine Zauber immer so spät als möglich zaubern, um sich alle Optionen offen zu halten und etwas zu bluffen. Ich geb mal ein paar Beispiele:
- In der ersten Hauptphase spielt man nur Land und Kreaturenverzauberungen. Zweiteres natürlich nur auf Kreaturen, die auch angreifen werden.
- Im Angriff spielt man Spontanzauber erst, nachdem Blocker deklariert sind. So kann man dem Gegner gezielt Kreaturen zerstören, indem man die Stärkeverhältnisse ändert. Gute
Combat Tricks
Ein Spieler mit Instinkt hätte "Banding" ausgenutzt, die KI
ist gleich ihre dickste Kreatur los... sind zB Giant Growth, Blood Lust oder Morale. Auch Artefakte wie Tawnos' Weaponry sind dabei nützlich, aber kein Combat Trick in dem Sinne, weil ja der überraschungseffekt fehlt. Andererseits weiss der Rechner von der drohenden Gefahr und blockt dann ggf garnicht erst. Auch Sprüche wie der Lightning Bolt können als Combat Trick dienen, wenn der Gegner mit 2 Kreaturen blockt oder die eigene Kreatur Erstschlag bzw Regeneration hat. - Effekte wie die Karte vom Jayemdae Tome hebt man sich besser bis auf die gegnerische Discard-Phase auf, dadurch hält man zB Mana für Kreaturen mit Regeneration oder andere Effekte und Spontanzauber auf. Wenn man die Karte sofort braucht/haben will, dann benutzt man es notfalls auch in der eigenen 2. Hauptphase.
- Eine Ausnahme bildet die gegnerische Upkeep: Wenn der Gegner gefährliche Karten mit Tap-Effekten, wie zB einen Aladdin's Ring, hat, kann man die in seiner Upkeep mit einem Icy tappen und er wird sie (KI-Bug) nicht einsetzen. Der Depp.
- Der Icy Manipulator kann aber noch mehr:
- Wenn man die gegnerische erste Hauptphase (pre-Combat) zum anhalten markiert, kann man dort seine Kreaturen tappen, dann kann er nicht damit angreifen. Der Computer wird dies niemals in deiner pre-Combat-Main tun, es sei denn, du zauberst etwas, dann führt er es als Reaktion darauf aus. Aber Phasen zum Anhalten markieren kann er nicht.
- Wenn man die gegnerische Upkeep markiert, kann man dort Land von ihm tappen, damit er damit keine Permanents ausspielen kann.
- In der Discard des Gegners tappt man einfach irgendwas von ihm, zB eine Kreatur, die er sonst als Blocker einsetzen könnte/wollte.
- Wenn man Artefakte mit dauerhaftem Effekt tappt, kann man sie abstellen. Das Winter Orb tappt man zB in der gegnerischen Discard, dann kann man selbst alle länder enttappen, der Gegner nur 1 pro Zug. Auch nett in Verbindung mit Meekstone.
- Wenn sich der Gegner völlig unauffällig 2 blaue Mana reserviert, um nen Counterspell zu zaubern, ist der Icy ebenfalls zur Stelle.
- Ein sehr starkes Attribut ist Banding. Wenn zwei Kreaturen verbündet sind, entscheidet stets deren Besitzer, wie Schaden zwischen diesen aufgeteilt wird. Beim Block ist Banding sogar noch stärker: Nur eine blockende Kreatur muss Banding haben und schon kann man als Verteidiger den Schaden selbst nach Wahl verteilen. Dadurch kann man die Verluste so gering wie möglich halten, meist kleiner als der Gegner ;). Beim Angriff zuerst die Kreatur ohne Banding loslaufen lassen und dann die mit dranhängen, umgekehrt klappts nicht.
Die KI
Die künstliche Intelligenz der Computergegner ist prinzipiell recht angenehm hoch, auf Wizard spielen die nahezu fehlerfrei. Aber dennoch basiert sie letztendlich auf ein paar Scripten und so wird der Gegner vorhersehbar, je länger man spielt, desto mehr. Ich habe hier ein paar dieser Scripte aufgelistet:
- Die KI hält sich manchmal Mana frei zum regenerieren oder für nen Counterspell, aber das tut er nicht sonderlich konsequent. Er "denkt" eben nur Zug für Zug, langfristige Strategien klappen höchstens zufällig. Ein Beispiel dafür ist auch die Combo Thicket Basilisk Lure und Regeneration. Langfristig gesehen kann man mit jedem Angriff alle gegnerischen Kreaturen vernichten (SEHR langfristig, das Deck ist enorm langsam und unsicher), aber die KI bekommt es weder hin, einen Basilisken am Leben zu halten noch wartet er mit den Verzauberungen, bis er sie auf nen Basilisken zaubern kann.
- Der Gegner erkennt auch keine Combos auf dem Tisch. Selbst wenn man Icy Manipulator und Royal Assassin draussen hat, spielt er brav seine Kreaturen aus oder sogar eine Kormus Bell oder Living Lands. In diesem Fall ein glattes Eigentor.
- Bei Karten, die seine Handkarten betreffen, reagiert er sehr panisch. Bei einer Black Vise spielt er aus, was geht, sogar Kreaturenverzauberungen auf deine Kreaturen, wenn er selbst keine hat. Umgekehrt spielt er bei The Rack überhaupt nichts aus, wenn er 3 oder weniger Karten hat, selbst dann nicht, wenn er eigentlich sehen sollte, daß man seine Handkarten sowieso komplett abwerfen kann (mit Disrupting Scepter zB). Einige wenige Gegner spielen trotz The Rack aus, das sind sehr offensive Decks wie die Hydra oder der Mind Stealer. Aber dennoch wird dieses eh schon starke Deck nochmal deutlich stärker, weil die KI nicht damit umgehen kann.
- Combat Tricks benutzt die KI wie bereits erwähnt sehr offensichtlich. Wenn er mit Kreaturen, die 0 Angriff haben, angreift (Birds of Paradise zB) oder mit welchen, die man eigentlich locker blocken und vernichten könnte, dann weiss man sofort, daß er Giant Growth oder ähnliches auf der Hand hat. Er fällt allerdings jedesmal darauf rein, wenn man das selbst tut. Normalerweise greift die KI niemals an, wenn sie Kreaturen verliert, es sei denn, sie kann einen damit töten oder sie weiss, daß sie nächste Runde eh tot ist.
- Hat man eine abschreckende Menge Leben gesammelt, zB in einem Dungeon, verfällt der Gegner in Apathie und greift garnicht erst an. Einige sehr aggressive Gegner lassen sich davon nicht beeindrucken, die Hydra mal wieder als Beispiel (diese Kreatur ist nicht nur wegen des Decks so stark), aber auch da schadet das Polster nicht. Ansonsten klappt das so gut wie immer.
- Gibt noch ein paar andere Dinge, aber die trifft man nur in eher speziellen Decks. Man sollte immer beobachten, dadurch wird die KI doch recht schnell berechenbar.
Beispieldecks
Hier sind einige Decks, die man in Shandalar verwenden könnte. Damit kann man vorher bisschen im Duellmodus üben, dazu muss man sie in den Unterordner "playdecks" kopieren. Bis auf zwei sind alle Decks ohne Dungeon-Karten.Download Beispieldecks
Shandalar modifizieren
Im Hauptverzeichnis des Spiels sind jede Menge Textdateien, die offensichtlich ingame-Texte enthalten. Interessant ist, daß dort Karten aufgeführt sind, die nicht im Spiel vorkommen. Falls mal jemand rausfindet, wie man die aktiviert: email! Jegliche Versuche, die über ihre Karten-ID in ein Deck zu schummeln, brachte das Spiel zum Absturz. Manche Karten werden zwar (sogar inklusive Text und Bild) im Deckeditor angezeigt, aber im Duell und in Shandalar funktionieren die nicht.
Im Ordner Decks sind die Decks der Gegner in Reintext gespeichert, man kann sie also nach belieben modifitieren. Links der Karte ist die jeweilige ID aufgeführt, die man hinzufügen muss. Diese IDs sind alle in der info.csv im Hauptverzeichnis des Spiels vorhanden, inklusive Kartentexten in der master.csv. Es bietet sich zum Beispiel an, alle Shapeshifter und Primal Clay aus den Gegnerdecks zu entfernen, da diese manchmal Abstürze verursachen. Mann muss lediglich die ID austauschen und die Zahl neu festlegen, der Kartenname selbst ist nur zur übersicht vorhanden. An dieser Stelle ist natürlich Selbstkontrolle gefragt, man kann sich das Spiel in beide Richtungen verändern. Da Fehler zu Abstürzen führen können, empfehle ich auf jeden Fall Sicherungskopieren!
Ich habe mich ebenfalls an einer Modifikation probiert: Shandalar sucinum Edition.
Geändert wurde dabei folgendes:
- Shapeshifter und Primal Clay wegen Absturzgefahr aus allen Decks entfernt
- Leviathan und Serendib Djinn aus allen Decks entfernt, da die KI nicht damit umgehen kann
- Deck des Shapeshifter korrigiert (durch einen Tippfehler hatte der Lure statt Mana Vault im Deck)
- Sideboard wieder eingeführt wie in der Orginalversion (jede Kreatur hat 3-4 flexible Karten, die sie gegen eine bestimmte Farbe einsetzen wird)
- Einige Decks dezent verbessert (zB Tusk Guardian, Sainted One)
- Andere Decks komplett überarbeitet (Seer, alle Djinne und Drachen, Arzakon)
Hauptsächlich wurden Karten und Kombos entfernt, mit denen die KI nicht umgehen kann und sich selbst damit mehr schadet als dem Spieler. Dadurch bietet das Spiel neue Anreize und ist natürlich auch spürbar schwerer geworden, der Einsatz empfiehlt sich also nur erfahrenen Spielern.